Gedanken von Pfarrerin Renate Zorn-Traving.
„Veranstaltung
abgesagt“ – „Kinos und Schwimmbäder geschlossen“ – „soziale Kontakte meiden“ –
plötzlich ist das Leben heruntergefahren. Das, womit ich sonst meinen Alltag
verbracht habe, findet in Zeiten der Corona-Krise auf einmal nicht mehr statt.
Auf Manches, worauf ich mich gefreut habe und was mein Leben ausmacht, muss ich
verzichten.
Ich bin auf
mich selbst zurückgeworfen und auf die, mit denen ich direkt zusammenlebe.
Ungewohnt
ist das. Zunächst wird mein Alltag dadurch ärmer. Und natürlich ist da die
Sorge um liebe Menschen, die zur Risikogruppe gehören.
Zugleich
merke ich etwas anderes: Ich fange an loszulassen, runterzukommen von dem
Stress, unter den ich mich sonst setze – in der Arbeit und auch in der
Freizeit. Da ist jetzt Raum für Vieles, was in den Hintergrund getreten war:
Raum, mit den Kindern zu spielen. Raum, ein gutes Buch zu lesen. Raum, einen
Spaziergang zu machen und die frühlingshafte Natur um mich herum mit allen
Sinnen zu genießen.
Raum, zu mir
zu kommen. Und Raum, danach zu suchen und zu fragen, was mein Leben eigentlich ausmacht,
was mich hält und trägt jenseits von all den Aktivitäten.
Mich spricht
die Anregung unserer bayerischen Landeskirche an, mich vom Glockenläuten
morgens, mittags und abends zum Gebet einladen zu lassen. Es tut mir gut, darauf
zu vertrauen: Ich bin dabei nicht allein. Da sind andere, die sich genauso wie
ich gerade jetzt ein paar Minuten Zeit nehmen, zur Ruhe kommen, vor Gott da
sind.
Und da ist
einer, zu dem ich kommen kann, bei dem ich keinen Sicherheitsabstand halten
muss – einer, der mir festen Boden unter den Füßen geben kann jenseits aller
Panikmache.
Das bekannte
Gedicht von Dietrich Bonhoeffer, an dessen Ermordung im April 1945 wir in den
nächsten Wochen denken, kommt mir in den Sinn:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Lassen Sie uns im Vertrauen darauf miteinander verbunden bleiben!
Ihre Pfarrerin Renate Zorn-Traving
Gedanken von Pfarrerin Renate Zorn-Traving.
„Veranstaltung abgesagt“ – „Kinos und Schwimmbäder geschlossen“ – „soziale Kontakte meiden“ – plötzlich ist das Leben heruntergefahren. Das, womit ich sonst meinen Alltag verbracht habe, findet in Zeiten der Corona-Krise auf einmal nicht mehr statt. Auf Manches, worauf ich mich gefreut habe und was mein Leben ausmacht, muss ich verzichten.
Ich bin auf mich selbst zurückgeworfen und auf die, mit denen ich direkt zusammenlebe.
Ungewohnt ist das. Zunächst wird mein Alltag dadurch ärmer. Und natürlich ist da die Sorge um liebe Menschen, die zur Risikogruppe gehören.
Zugleich merke ich etwas anderes: Ich fange an loszulassen, runterzukommen von dem Stress, unter den ich mich sonst setze – in der Arbeit und auch in der Freizeit. Da ist jetzt Raum für Vieles, was in den Hintergrund getreten war: Raum, mit den Kindern zu spielen. Raum, ein gutes Buch zu lesen. Raum, einen Spaziergang zu machen und die frühlingshafte Natur um mich herum mit allen Sinnen zu genießen.
Raum, zu mir zu kommen. Und Raum, danach zu suchen und zu fragen, was mein Leben eigentlich ausmacht, was mich hält und trägt jenseits von all den Aktivitäten.
Mich spricht die Anregung unserer bayerischen Landeskirche an, mich vom Glockenläuten morgens, mittags und abends zum Gebet einladen zu lassen. Es tut mir gut, darauf zu vertrauen: Ich bin dabei nicht allein. Da sind andere, die sich genauso wie ich gerade jetzt ein paar Minuten Zeit nehmen, zur Ruhe kommen, vor Gott da sind.
Und da ist einer, zu dem ich kommen kann, bei dem ich keinen Sicherheitsabstand halten muss – einer, der mir festen Boden unter den Füßen geben kann jenseits aller Panikmache.
Das bekannte Gedicht von Dietrich Bonhoeffer, an dessen Ermordung im April 1945 wir in den nächsten Wochen denken, kommt mir in den Sinn:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Lassen Sie uns im Vertrauen darauf miteinander verbunden bleiben!
Ihre Pfarrerin Renate Zorn-Traving