Glauben

Komm‘ herein!

Gedanken zur Jahreslosung

Sie steht vor der Tür des großen Mietshauses und traut sich nicht so recht zu klingeln. Vielleicht passt es ihrer Freundin gerade gar nicht, dass sie vorbeikommt. Schließlich hat sie sich nicht angemeldet, sondern sich einfach spontan auf den Weg gemacht. Und jetzt in der Adventszeit hat doch jeder viel zu tun.

Oben in der Wohnung brennt Licht – das kann sie von hier unten sehen. Sie weiß: Es würde ihr guttun, wenn sie hereinkommen dürfte und ihre Freundin ein wenig Zeit für sie hätte. Dann könnte sie sich alles von der Seele reden. Dann könnte sie spüren: Ich bin willkommen. Ich habe einen Platz mit allem, was mich bewegt.

Soll sie klingeln oder nicht? Was ist, wenn ihre Freundin nicht aufmacht – oder wenn sie nur kurz an die Tür kommt und sie wieder wegschickt, sie auf ein anderes Mal vertröstet? Sie zögert immer noch.

Da geht oben in der Wohnung ein Fenster auf, und ihre Freundin schaut herunter: „Was machst du denn hier? – Warte, ich komme herunter und mach dir auf.“ Schon öffnet sich die Tür, und sie fragt: „Darf ich reinkommen?“ „Na klar“, bekommt sie zur Antwort, begleitet von einer einladenden Handbewegung und einem Lächeln.

Als sie dann gemeinsam in der Wohnung sitzen, vor sich eine dampfende Tasse Tee, fängt sie an zu erzählen. Ja, es tut gut, dass sie jetzt hier ist, dass sie ihre Gedanken mit jemandem teilen kann. Gut, dass die Freundin sie nicht abgewiesen hat.

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ – Dieses Versprechen gibt uns Jesus mit der Jahreslosung 2022. Wie gut, dass bei ihm keiner draußen bleiben muss, sondern dass seine Tür für jede und jeden offensteht!

Dass Sie diese offene Tür erfahren können in den Advents- und Weihnachtstagen und immer wieder im neuen Jahr 2022, wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Renate Zorn-Traving

Jesus Christus spricht:

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Johannes 6,37
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